Die Karnevalsession 2016 in Köln stand unter keinem guten Stern und dennoch setzte sich der rheinische Frohsinn durch, wie zuletzt beim Rosenmontagszug, als anstatt dem angekündigten Tornado der Himmel über Köln aufriss und stellenweise sogar die Sonne scheinen ließ. Unter dem Motto „Mer stelle alles op der Kopp“ zogen die Jecken auf sieben Kilometern durch die Altstadt und am Dom vorbei. Spürbar war vor allem die Erleichterung darüber, dass der Karnevalszug trotz Wetterwarnung stattfinden konnte. Kamelle und Strüßjer wurden en masse an die fröhlichen Zuschauer verteilt.

Bereits am Altweiberdonnerstag fand der Auftakt im Straßenkarneval statt. Den größten Teil des Tages wurde die Zülpicher Straße gesperrt, um den Jecken Raum zum Feiern zu geben. Cowboys, Clowns und Tierkostüme taumelten lustig von einer Bar zur Nächsten, um bei Karnevalsmusik gemischt mit aktuellen Hits feucht-fröhlich zu feiern. Am Vormittag hatte bereits die alljährliche Eröffnung des Straßenkarnevals am Neumarkt stattgefunden. Als dann die Nachricht bekannt wurde, dass der Zug in Düsseldorf nicht stattfinden würde, konnte sich der Kölner einen Hauch Schadenfreude natürlich nicht verkneifen. Die Kölner hatten gewagt und gewonnen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Köln- Hochburg des Karnevals

Auf dem Zug feierten neben dem Dreigestirn die verschiedenen Karnevalsvereine: blaue und rote Funken, das Festkomitee und sogar Brings ließen sich ihren Rosenmontagszug durch die Sturmwarnung nicht verderben. Lediglich 500 Pferde blieben im Stall stehen. Dafür statteten sich die Jecken mit Plüschsteckenpferden aus und verteilten ihre Kamelle und Strüßjer. Als der letzte Wagen ans Ziel kam, hatte Zugleiter Christoph Buckelkorn Recht behalten und alle Beteiligten feierten fröhlich bis in die Nacht weiter. Nach dieser Erleichterung schien die Stimmung noch einmal in die Höhe zu schnellen.

Diese hochschwelgende Stimmung war bis zum Veilchendienstag zu spüren, bis es um Mitternacht zur traditionellen Nubbelverbrennung kam. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die für alle Schandtaten, die während der Karnevalszeit passiert sind, büßen muss. Mit seiner Verbrennung geraten sie alle in Vergessenheit und am Aschermittwoch kann dann das Alltagsleben wieder ohne Beeinträchtigung starten.

Hinterlassen Sie eine Antwort